Die meisten fliegen jetzt
Leider schlägt eine schlechte Nahrungssituation – Mäusebussarduntersuchungen deuten auf ein Mäusemangeljahr hin – auch auf den Bruterfolg unserer Rotmilane durch. Wenn eine Nahrungsressource wegfällt, steigt in unserer ausgeräumten Landschaft, die trotz der hohen Flexibilität vieler Beutegreifer wenig Alternativen bietet, auch immer der Prädationsdruck. Der große Einsatz unserer Pat*innen sowie vieler weiterer Greifvogelfreund*innen mit häufigen Kontrollen an den Nestern kann die Prädation der Jungen natürlich nicht verhindern. Aber sie haben sich doch wieder bewährt: Auf einer Untersuchungsfläche von Manuela Heiden und Isabell Eckle wurde ein noch nicht flugfähiger junger Rotmilan rund 100 Meter vom Nistbaum entfernt gefunden. Hier war das ganze Nest abgestürzt. Der in die Tierklinik Wasbek verbrachte Vogel kann mittlerweile wieder alleine fressen und befindet sich nun – bis zur in einigen Wochen geplanten Auswilderung – in der Vogelpflegestation des Wildparks Eekholt.
Mit dem Nest abgestürzter Jungvogel. Foto: I. Eckle
Durch unsere Flugbeobachtungen in der Fütterungsphase konnten wir noch einen weiteren Brutstandort mit zwei Jungvögeln finden, sodass in diesem Jahr erstmals 18 Brutreviere im Projektgebiet nachgewiesen wurden. Und auch im Revier Pettluis läuft in diesem Jahr alles glatt. Die drei Jungen sind mittlerweile flügge. Der Pate Nils Kuhnert-Schuhmacher konnte den frühesten bisher dokumentierten Flug eines jungen flüggen Rotmilans in Schleswig-Holstein durch einen Spektiv-Videoclip belegen, den ihr euch unter diesem Link anschauen könnt.
Isabell Eckle ist viel mit der Kamera in den Rotmilan-Revieren unterwegs und hat zahlreiche Einsätze des Projektteams unterstützt und begleitet. Hieraus hat sie einen tollen Fotobericht erstellt, den wir hiermit sehr gerne an alle Interessierten weiterleiten.
Wir wünschen schöne Momente mit diesen Dokumentationen und danken allen für ihren großartigen Einsatz.