Rotmilane im Winter
Im aktuellen Rundschreiben der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft ist ein schöner Artikel von unserem Projektmitglied Hans Wirth zur Brutplatzwahl des Rotmilans erschienen. Und einige weitere Artikel finden bestimmt auch Anklang in dieser Runde. Das Rundschreiben ist unter diesem Link zu finden.
Das Rotmilanjahr im Projektgebiet war eher durchwachsen. Wir sind gerade noch in den Auswertungen, aber so viel sei berichtet: Es war das Jahr mit den meisten dokumentierten Brutrevieren, den meisten kleinen Jungen, aber gleichzeitig mit den wenigsten flüggen Jungen, abgesehen von 2023. Die Gründe für Jungvogelverluste in der letzten Phase am Nest sind leider nicht immer zu belegen, aber in vielen Fällen konnten wir Prädation nachweisen und es gab abermals keine Hinweise auf absichtliche menschliche Verfolgung. Einer der Jungen hatte es allerdings eilig: Einer unserer Paten konnte den frühesten bisher in Schleswig-Holstein dokumentierten Flug eines jungen Rotmilans im Jahr nachweisen. Ein Jungvogel des Reviers Pettluis drehte am 20. Juni eine Runde und wirkte dabei schon ziemlich geübt.
Wir berichteten schon häufiger darüber, dass zunehmend Rotmilane beobachtet werden, die im Winter nicht mehr in den Süden ziehen. Und auch Rotmilane aus Skandinavien ziehen durch Schleswig-Holstein und könnten eine Erklärung für die häufiger zu bemerkenden Ansammlungen im Herbst und Winter sein. Gerade im letzten Jahr haben schon viele von Euch und Ihnen die Augen offen gehalten und ihre Beobachtungen von Rotmilanen bei ornitho.de dokumentiert und/oder gemeinsam mit uns nach Schlafplätzen gesucht. Dazu möchten wir auch diesen Winter wieder aufrufen. Aktuell sind schon an einigen Stellen im Lande wieder größere Gruppen von Rotmilanen beobachtet worden. Also schön die Augen offen halten und viel Spazieren gehen 😉