Aktuelle Ergebnisse ausgewählter Brutvogel-Monitoringprogramme in Schleswig-Holstein 2024

Rotmilan

Das Rotmilan-Patenschaftsprojekt wurde 2024 im vierten Jahr im Auftrag des Landes fortgeführt. Als Träger fungiert die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg e. V. (OAGSH).

Das Brutgeschehen in der Projektfläche (300 km2) östlich von Neumünster war in diesem Jahr uneinheitlich. Nachdem im Frühjahr von 20 Paaren mehr Reviere als in den Vorjahren (17 bis 19 Reviere) besetzt wurden und fast alle Rotmilane auch mit der Brut begannen, kam es dann doch zu vielen Brutabbrüchen – meist durch Prädation. Auf der Projektfläche wurden 2024 noch 14 Paare mit Jungen festgestellt, in den vorangegangenen Untersuchungsjahren waren es nur fünf bis zwölf Paare mit Jungen.

Rotmilannest mit drei Jungvögeln bei der Beringung. Foto: T. Grünkorn

Die am Projekt beteiligten Patinnen und Paten haben nach Schulungen in Theorie und Praxis auch in diesem Jahr das nun sechsköpfige Projektteam auch bei der Suche von Nestern und den Bruterfolgskontrollen unterstützt. Die Methodik der Reviersuche wurde in dieser Saison um die Beobachtung von Flügen in der Fütterungsphase der Rotmilane erweitert. Hierdurch konnten zwei zusätzliche Neststandorte gefunden werden. Durch die regelmäßigen Kontrollen der Reviere ist es möglich auch den Bruterfolg genau einzuschätzen. In den 14 Revieren mit Jungen kamen 25 Nestlinge ins beringungsreife Alter von rund 14 Tagen, aber nur 10 Junge wurden tatsächlich flügge.

Die Ursachen der Verluste konnten nicht in allen Fällen geklärt werden; Prädation durch Habicht oder Uhu stand an erster Stelle, in zwei Revieren sind Junge aus dem Nest gefallen, konnten aber leider trotz häufiger Kontrollen von Team und Patinnen und Paten nur tot geborgen werden. In zwei Revieren außerhalb des Projektgebietes wurden aus dem Nest gefallene Junge lebend geborgen und nach Aufzucht im Wildpark Eekholt wieder in ihren Revieren ausgewildert. Es konnten in diesem Jahr keine Anzeichen einer absichtlichen menschlichen Verfolgung insbesondere Vergiftungen im Projektgebiet festgestellt werden.

Jahresbericht zur Biologischen Vielfalt (2024)

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Es geht wieder los in die Saison